„Ein geplanter Aufstieg klappt selten, deshalb planen wir nicht.“ Roland Weber, als Geschäftsführer für die sportlichen Belange beim Handball-Oberligisten zuständig, lacht bei dieser Aussage verschmitzt. Doch als Regionalliga-Absteiger und mit einer Mannschaft, die sich im Vergleich zur letzten Saison verstärkt zu haben scheint, mutet die offizielle Zielvorgabe „erstes Tabellendrittel“ als Understatement an.
Deshalb lässt sich Weber doch noch entlocken: „Die Frage der Meisterschaft wird mit Sicherheit an der
Bergstraße entschieden.“ Und damit meint man beim TSV nicht nur die SG Leutershausen und den TVG Großsachsen, die am Aufstieg in der letzten Runde nur knapp gescheitert sind.
Der TSV Birkenau geht mit fünf „echten“ Neuzugängen in die attraktive Saison der Oberliga Baden-Württemberg. Torwart Andreas Fischer kommt vom TVG Großsachsen zurück, Tomas Lanci (TV Hemsbach) verstärkt den TSV auf der rechten, Rudolf Varak (LHC Cottbus) auf der linken Seite. Die talentierten Yannic Desch (HSG Bensheim) und Sascha Höhne (SKG Ober-Mumbach) passen ebenfalls ins Konzept. Mit Jonas Böhm und Simon Spilger als Perspektivsspieler aus der eigenen Jugend, sowie Tobias List als 20-jähriger Youngster im festen Kader kommen noch „unechte Neue“ aus den eigenen Reihen hinzu. Hierzu sprach Weber seinen speziellen Dank an Jugendleiter Werner Unrath aus. Schließlich sieht der TSV in seiner Nachwuchsarbeit die Zukunft.
Die Abgänge von Brehm (SGL), Dietrich, Heinrich (Viernheim), Bader (Wiesloch) und Hansen sollten damit mehr als kompensiert sein. Trotzdem hält TSV-Trainer Frank Denne den Ball gewohnt flach. „Wichtig ist, dass sich die Mannschaft einspielt, wieder zu ihrem System findet. Die Gegner sollen sich an uns orientieren und nicht wir uns am Gegner. Wir werden auch weiterhin 60 Minuten volles Tempo gehen und dazu passen die Neuen außerordentlich gut.“
TSV-Vorstand Peter Denger betonte bei der Präsentation der Neuzugänge gestern einmal mehr den Birkenauer Weg. „Wir wollen eine Perspektive schaffen, die über den Handball hinaus geht. Schließlich haben wir als Verein auch eine soziale Verantwortung.“ Denger meinte damit nicht nur die Vermittlung von Arbeitsstellen an Spieler, sondern auch die Stellung von Starthelfern ins Berufs- oder Arbeitsleben für Jugendliche. Immerhin spielen inzwischen 20 Mannschaften in Birkenau Handball.
Genau das schätzt Sebastian Scheffzek, zusammen mit Jan Fremr und Peter Jano Mitglied im Spielerrat: „Wir haben hier eine Plattform über den Handball hinaus und zudem die Möglichkeit, uns unter Frank Denne immer weiter zu entwickeln.“ Das sei auch der Grund gewesen, warum das Team trotz des Abstiegs zusammen geblieben sei. „Dieser Zusammenhalt und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Führung – das macht uns aus.“
Quelle: WNOZ.de