4. Februar 2007, Kölnarena. Die letzten Sekunden des Weltmeisterschaftsfinales laufen, Andrej Klimovets tanzt mit seinen Teamkollegen auf und ab. Vor ihm steht der wohl bekannteste Mann im deutschen Handball: Heiner Brand. Der Architekt des Erfolgs versucht auch in diesen letzten Augenblicken seine Gefühle im Zaun zu halten, lässt sich dann doch zu einem Lächeln samt Abklatschen überreden – es sind Bilder, die jeder Handball-Fan, wenn nicht sogar jeder Sport-Fan in Deutschland kennt.
Fast zehn Jahre später sehen sich die beiden wieder gemeinsam mit anderen Größen des deutschen Handballs. Christian – „Blacky“ – Schwarzer beispielsweise, der damals zu den Leistungsträgern des Wintermärchens gehörte. Schwarzer war es auch, der die Traditionsmannschaft ins Leben gerufen hat. Das Motto: „Handballspielen für einen guten Zweck.“
Ganz neu war diese Idee nicht: Bereits das Weltmeisterteam von 1978, auch damals war Brand dabei, gründete ein Traditionsteam. Das Projekt musste irgendwann aus Altersgründen eingestellt werden, es entstand eine Leere. Diese wurde in den letzten fünfeinhalb Jahren von Organisator Schwarzer und Co ausgefüllt. 20 Spiele später kamen so über 200.000 Euro an Spendengeldern zusammen, die dem guten Zweck gestiftet wurden. „Das Ergebnis der Partie steht da – bei allem Ehrgeiz – eher im Hintergrund“, erklärt Schwarzer: „Wichtig ist, dass wir eine gute Sache unterstützen können.“ Auch der Spaßfaktor wird bei den Spielern groß geschrieben: „Zudem haben die Jungs jedes Mal Riesenspaß, wenn sie sich wiedersehen.“
Am 7. Januar 2017 ist das wieder der Fall. Die Handball-„AllStars“ kommen dann nach Birkenau, um in der Langenberghalle für den guten Zweck gegen den TSV Birkenau anzutreten. Schwarzer wird selbstverständlich dabei sein, auch Brand und Klimovets sind mit von der Partie. Die Liste an bekannten Namen geht allerdings noch viel weiter: Europameister Christian Ramota, der ehemalige Welthandballer Daniel Stephan, Deutschlands Frauen-Nationalmannschafts-Coach Michael Biegler, Welttorhüter Henning Fritz, der Birkenauer Jörg Kunze, die beiden Leutershausener Uli Roth und Marc Nagel – Spitzenhandballer der Extraklasse.
„Wir können etwas Gutes tun und gleichzeitig den handballbegeisterten Birkenauern ein tolles Event bieten“, erklärt Udo Fuchslocher aus dem Führungskreis des TSV. Auch die Werbung für den eigenen Verein lässt er nicht außer Acht: „Das kann natürlich einen Schub für unsere Außenwirkung geben, absolut.“ Das Hauptziel ist bei Fuchslocher jedoch ganz deutlich abgesteckt, wie bei allen anderen Beteiligten auch: Spenden für die gute Sache zu generieren.
(Bericht: Marcel Schreiner)